Flughafen Graz: Corona stoppt Höhenflug

Flughafen Graz: Corona stoppt Höhenflug

Die COVID-19 Pandemie hat auch am Flughafen Graz zu einem deutlichen Passagierrückgang geführt. Mit knapp 200.000 Fluggästen wurde ein Minus von 81 % verzeichnet. Der Rückgang in der Fracht ist mit 14,5 % moderat ausgefallen.

Die Corona-Pandemie hat auf die gesamte Flug- und Reisebranche und somit natürlich auch auf den Flughafen Graz nachhaltige negative Auswirkungen. Nach 2019, dem besten Jahr in der Geschichte, war man auf weiteres Wachstum eingestellt. Aufgrund der beginnenden Flugstreichungen in der ersten Märzhälfte und dem darauffolgenden Lock-down, der auf dem Flughafen Graz zu rund drei Monaten ohne regulären Linien- und Charterverkehr geführt hat, mussten die Erwartungen weit nach unten revidiert werden.

Stadtrat Dr. Günter Riegler: „Mit der Übernahme der Flughafen-Anteile des Bundes und des Landes Steiermark im Jahr 2004 hat sich der Flughafen zu einer wirtschaftlichen Erfolgsstory für die Stadt Graz entwickelt. Mit teilweise mehr als 1 Million Passagieren pro Jahr in den Bereichen Charter und Linie hat sich Graz zu einer Drehscheibe für Fluggäste aus ganz Südösterreich bis nach Slowenien und Kroatien entwickelt. Die wirtschaftliche Bedeutung des Flughafens für die Stadt Graz zeigt sich auch an den mehr als 85 Millionen Euro, die seit 2004 in das Budget der Stadt geflossen sind.“

DI Wolfgang Malik, Vorstandsvorsitzender der Holding Graz: „Seit der Übernahme des Unternehmens im Jahr 2004 haben wir den Flughafen Graz gemeinsam mit dem Management zu einem Vorzeigeunternehmen im Haus Graz gemacht und zu einer wichtigen Drehscheibe für die exportorientierte steirische Wirtschaft entwickelt. Die globalen Auswirkungen der Corona-Krise haben Airports weltweit massiv getroffen und so auch den Höhenflug des steirischen Tors zur Welt abrupt unterbrochen. Charterflüge, Linienpassagiere und der General Aviation-Bereich haben jahrelang für Passagierrekorde in Graz gesorgt, 2019 verzeichneten wir überhaupt das beste Ergebnis in der Geschichte des Flughafens.

Die durch Corona bedingten Passagierzahlen 2020 hat der Flughafen zuletzt vor knapp 35 Jahren erreicht. Für einen Recovery-Prozess hat die Holding über eine Ausschreibung eine gute Mischung aus Know How im Haus Graz und neuer internationaler Airline-Erfahrung gefunden: Mit Wolfgang Grimus wurde ein international bestens vernetzter Manager und mit Jürgen Löschnig ein versierter Finanzmanager der Holding Graz mit 9 Jahre Erfahrung als Geschäftsführer des Flughafen Graz engagiert. Gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig, dass der Flughafen mit einer klaren Zukunftsstrategie bald wieder in den Steigflug übergeht.“

Mag. Jürgen Löschnig, Geschäftsführer Flughafen Graz: „Am Flughafen Graz wurde unter der Führung von Mag. Gerhard Widmann in enger Abstimmung mit dem Eigentümer Holding Graz sowie der Stadt Graz sofort umfassend reagiert: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in die Kurzarbeit gewechselt, die Öffnungszeiten des Flughafens wurden auf die jeweils aktuelle Situation angepasst, um auch hier Personalkosten zu sparen. Investitionen und sonstige Ausgaben wurden auf das absolut Notwendige reduziert, wodurch die Arbeitsplätze gesichert werden konnten und die Auswirkungen auf den Flughafen insgesamt relativ gut abgefedert wurden. Als ÖAMTC- und BMI- (Flugeinsatzstelle) Stützpunkt war der Flughafen Graz jedoch nie geschlossen, wodurch Privat- und Business-Flüge weiter angeboten werden konnten und auch andere Partnerunternehmen am Standort ihren Betrieb weitergeführt haben.“

Bereits in der Lock-down Phase wurde an einer möglichst raschen Wiederaufnahme des Flugverkehrs gearbeitet. Mit 22. Juni nahm Austrian Airlines die Linienflüge nach Wien wieder auf. Mit Frankfurt, Amsterdam, Düsseldorf und Stuttgart folgten weitere wichtige Verbindungen zu europäischen Hubs und Wirtschaftsdestinationen, die so lange wie möglich aufrecht erhalten wurden. Auch Urlaubsflüge

z. B. nach Santorin, Brac oder Rhodos wurden aufgenommen und gut angenommen.
Obwohl die neuerlichen Lock-downs und die damit einhergehenden Reiseeinschränkungen wieder zu einer Verminderung des Flugangebots geführt haben, stehen derzeit den Fluggästen ab Graz mit den Linienflügen über die beiden wichtigen Drehscheiben Wien und Amsterdam zahlreiche Reisemöglichkeiten offen.

Die Details:

Im Jahr 2020 wurden am Flughafen Graz 199.490 Passagiere betreut (-80,8 % im Vergleich zu 2019). In der Linie zeigt die Entwicklung mit 184.666 Fluggästen ein Minus von 79,4 %.

Im Charterbereich wurde mit 14.824 Fluggästen ein Minus von 89,6 % verzeichnet.

Die Entwicklung der Fracht:

Die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf den Frachtbereich sind im Vergleich gering ausgefallen. Das Gesamtfrachtaufkommen entspricht mit 16.220 Tonnen einem Minus von 14,5 %.

Vorsichtig optimistischer Ausblick auf den Sommer 2021:

Wolfgang Grimus, Geschäftsführer Flughafen Graz: „Umfassende Impf- und Teststrategien zahlreicher Regierungen und die zuversichtlichen Pläne der Airlines und Reiseveranstalter lassen uns von einer schrittweisen Verbesserung der Situation und damit von einem höheren Reiseaufkommen, speziell ab dem zweiten Halbjahr 2021 ausgehen. In enger Abstimmung mit unseren Fluglinienpartnern gehen wir davon aus, dass zumindest ein Großteil der bisher angebotenen, für die regionale Wirtschaft und den Tourismus wichtigen Linienverbindungen wie z. B. Wien, Frankfurt, München, Stuttgart, Düsseldorf, Zürich und Amsterdam bedient werden.“

Die verschiedenen Reiseveranstalter planen aus derzeitiger Sicht für 2021 ein abwechslungsreiches Sommerflugprogramm.

Rund 15 Charterketten zu attraktiven Badezielen sind ab Graz geplant. Unter den Flugzielen finden sich mit den griechischen Inseln Naxos, Karpathos oder Zakynthos auch drei neue Destinationen. Beliebte Ferienziele wie Brac, Mallorca, Rhodos oder Antalya stehen auch wieder zur Auswahl. Daneben werden interessante Einzelflüge z. B. nach Paphos, Funchal und Neapel angeboten.

Text: Flughafen Graz Titelbild: Flughafen Graz © Kurt T.